Exklusivinterview mit Geschäftsführer Jens Weller

Toplink baut neuen Partnervertrieb auf

25. Juli 2016, 15:27 Uhr | Folker Lück
Toplink-Geschäftsführer Jens Weller: »Die Telekom war und ist bei IP-Telefonie nun wirklich nicht der Trendsetter«

Der in Darmstadt ansässige VoIP-Anbieter Toplink GmbH will weiter wachsen - auch über indirekte Vertriebspartner. Hier unternimmt das Unternehmen aktuell im Rahmen eines Pilotprojekts einen zweiten Anlauf.

Toplink profitiert derzeit vom All-IP-Trend und rechnet sich gute Wachstumschancen aus. Nachdem man bereits 120 Partner zählte, den Aufwand für die Partnerbetreuung aber unterschätzt hatte und einen Misserfolg erlebte, will der Telefonieanbieter Anfang 2017 mit einem neuen Partnerprogramm einen zweiten Anlauf im Channelvertrieb wagen. Aktuell laufen bereits Pilotprojekte. CRN sprach exklusiv mit Geschäftsführer Jens Weller über diese Pläne.

CRN: Herr Weller, haben Sie sich bei der Telekom schon bedankt, weil sie mit der ISDN-Abschaltung bis 2018 mit Sicherheit auch ihr Geschäft ankurbelt?

Weller: Nein, das ist mir ehrlich gesagt noch nicht in den Sinn gekommen! Zwar ist jetzt ein Trend hin zur IP-Telefonie im Markt spürbar, aber gerade die Telekom war und ist hier nun wirklich nicht der Trendsetter. Bis heute kommt kein richtig klares Signal in Richtung IP, was zur Folge hat, dass ein massives Marktwachstum, wie wir es derzeit zum Beispiel in Skandinavien erleben, hierzulande bisher ausbleibt. Wir als Toplink haben uns hingegen schon vor zehn Jahren den IP-Herausforderungen gestellt und verfügen hier inzwischen über entsprechende Erfahrung!

CRN: Mit ‚toplink Xpress’ adressieren Sie speziell Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitern. Warum gibt es für diese Zielgruppe ein eigenes Angebot?

Weller: Bei SIP-Produkten, also IP-basierten Telefonanschlüssen, ist bereits ein sehr hoher Automatisierungsgrad möglich. Die Bereitstellung eines standardisierten Produktes ist völlig einfach, im Prinzip so, wie es bei einem Produkt für den Consumer-Markt sein muss. Das machen wir uns bei ‚toplink Xpress’ zunutze und sind damit sehr erfolgreich, so dass wir dieses Angebot ausweiten werden. Der Absatz liegt deutlich über unseren Erwartungen. Und obwohl wir aktuell Preisführer sind, bieten wir den Kunden ein sehr hochwertiges Produkt, das für kleine Unternehmen sehr gut geeignet ist. Tatsächlich wird ‚Xpress’ derzeit zu 40 Prozent von SOHO-Anwendern und zu 60 Prozent von Privatkunden genutzt.

CRN: In welchem Umfang setzen Sie bei der Vermarktung ihrer Cloud-Telefonielösungen auf die Zusammenarbeit mit Systemhauspartnern? Wie viele Partner zählen Sie derzeit?

Weller: In Bezug auf die Zusammenarbeit mit Partnern haben wir in der Vergangenheit einige Erfahrungen gesammelt. Wir hatten bereits einmal einen Stamm von rund 120 Systemhauspartnern aufgebaut, die allerdings größtenteils einen relativ umfangreichen Technologiesupport benötigten. Das haben wir zum damaligen Zeitpunkt leider falsch eingeschätzt. Wir waren überfordert und mussten deshalb die Zusammenarbeit mit diesen Partnern beenden. Heute befinden wir uns in einer ganz anderen Situation und sind in dieser Hinsicht viel weiter. Wir haben große Zukunftspläne und haben aktuell einen neuen Testlauf mit Partnern gestartet. Ein neues Partnerprogramm werden wir Anfang 2017 vorstellen. Außerdem wird es von uns einen neuen Partner-Kodex geben, der die Zusammenarbeit regelt. Er orientiert sich am Leitbild des Ehrbaren Kaufmannes.


  1. Toplink baut neuen Partnervertrieb auf
  2. Wöchentlich 100 Angriffe auf VoIP-Nutzer

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