In der Coronazeit wurde weniger gedruckt und die Flotten nicht erneuert. Nur Privatnutzer wollten Drucker kaufen, die es wegen der Lieferengpässe oft nicht gab. Jetzt investieren die Unternehmen wieder in Drucker-Hardware. Aber auch Cloud-Lösungen und as-a-Service-Modelle sind zunehmend gefragt.
Während der Corona-Jahre mit Lockdowns und Homeoffice wurde in den entvölkerten Büros tatsächlich weniger gedruckt. Unternehmen sahen keinen Grund, ihre Druckerflotten zu erneuern. Dementsprechend stark brach das Geschäft mit Drucker-Hardware 2020 und 2021 vor allem im B2B-Segment ein. Die zunächst höhere Nachfrage nach Consumer-Geräten konnte wiederum wegen der massiven Lieferengpässe nur unzureichend bedient werden.
Und auch im vergangenen Jahr wuchsen nach dem Ende der Lockdowns und der Rückkehr vieler Mitarbeiter ins Büro im Geschäft mit Drucker-Hardware und Supplies die Bäume noch nicht in den Himmel. Das zeigen die Marktzahlen von IDC wie auch die von Context erhobenen Verkaufszahlen der Distribution.
Laut IDC zog das Geschäft mit Drucker-Hardware in Westeuropa zum Jahresende 2022 zwar ordentlich an. Wegen der Lieferschwierigkeiten in den vorhergehenden Quartalen fiel die Gesamtjahresbilanz allerdings rückläufig aus. Insgesamt wurden in der Region 16,7 Millionen Drucker verkauft, 4,1 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Das Absatzplus von 13,2 Prozent im Jahresendquartal 2022 reichte laut IDC jedoch nicht, um die drei schwachen Quartale davor zu kompensieren.
Bei Tintendruckern wurden im 4. Quartal 2022 14,3 Prozent mehr Geräte verkauft als im Vorjahresquartal, im Gesamtjahr brach der Absatz aber um 5,7 Prozent ein. Anders war es bei Laserdruckern. Hier legten die Verkaufszahlen im vierten Quartal um 14,3 Prozent zu und waren auch übers gesamte Jahr gesehen noch um 0,2 Prozent knapp im Plus.
Im deutschen Markt stiegen die Verkaufszahlen im 4. Quartal sogar um 31 Prozent. Dank des starken Jahresendgeschäfts lag der deutsche Druckermarkt im Gesamtjahr 2022 mit 0,9 Prozent sogar im Plus.
"Obwohl der Gesamtmarkt im Jahr 2022 schrumpfte, kam es Ende des Jahres zu einer gewissen Erholung, da einige der führenden Marken bessere Lagerbestände hatten und ihre Auslieferungen und Marktanteile steigern konnten“, erläutert IDCs Drucker-Analyst Phil Sargeant. „Obwohl die Probleme in der Lieferkette einige Anzeichen der Verbesserung zeigen, werden sie den Markt bis 2023 noch beeinflussen", so seine Prognose.